Ruhig und komfortabel ist er, der Iran. Gut ausgebaute Landstraßen hat er. Eins von ungefähr 10 Autos hat keine funktionierenden Scheinwerfer, oder sein Fahrer hat vergessen, sie anzuschalten, aber das macht nichts. Das Fernlicht, mit dessen Hilfe man auf den letzten Metern vor dem Zusammenstoß höflich den überholenden Gegenverkehr von der eigenen Spur bittet, funktioniert. Gemütlich schaukelt uns die samt-bezogene Rückbank eines Peugeot 405, dem in Lizenz nachgebauten Nationalauto des Landes, die 50 Kilometer von der türkischen Grenze nach Urumye. Wir teilen sie mit einem Türken. Auf dem Beifahrersitz ein weiterer. So kommen wir auf fünf Dollar pro Kopf – kein schlechter Preis für eine zügige Taxifahrt durch die Nacht.
Das letzte Stück Türkei, auf der anderen Seite der Grenze, fühlte sich noch anders an. Die Mitfahrer waren die gleichen, aber Gefährt, Straße und Fahrstil nicht. Ein Sammeltaxi Marke Ford Transit schleuderte uns nur Stunden vorher über Pisten mit tiefen Furchen. Nicht die Enge der Kurven, sondern die Intensität des Auftretens von Schlaglöchern bestimmte die Geschwindigkeit. Zwischen den Vandogusu-Bergen spielte der Fahrer Speed-Roulette mit schwarz-roten Ergebnissen zwischen 5 und 140 km/h.
Da bin ich aber froh, dass wenigstens das Fernlicht funktionierte.