Schwebend

Mit einem schmalen 12kg-Rucksack zogen wir los…

17 Monate später fahren wir mit einem Großraumtaxi zum Hafen. Ein ganzes Großraumtaxi, nur für unser Gepäck! Was ist da passiert?

Ganz einfach. Über Land und Wasser, durch Südeuropa, den nahen Osten, Zentralasien, den fernen Osten, Südostasien, Ozeanien, bis nach Neuseeland sind wir gelangt, in anderthalb Jahren! Doch die Heimreise, die kürzen wir ab. Luxuriös, wie wir jetzt sind, nehmen wir das Kiwischiff. Mit 5000 Tonnen Obst direkt nach Belgien zu fahren ist zwar schneller als mit 12kg um die Welt, aber auch das braucht seine Zeit. Für diese 36 Tage auf See haben wir uns gerüstet, sehr gut gerüstet!

Die Crew schaut nicht schlecht, als wir mit zwei Rucksäcken, 17 Plastiksäcken, einem Teppich und einer Pflanze vor dem Schiff aus dem Taxi platzen. Unser neues Zimmer soll schön werden, es ist schließlich unser erstes eigenes seit dem Zelt!

Wie einem Königspaar, so ergeht es uns.Vor dem Fenster unserer Residenz fahren die Hafenkräne, unten laufen gelbe Männer, ein Container nach dem anderen setzt sich auf unser Schiff.

Drei Tage bleiben uns noch in Tauranga, der Hafenstadt der Kiwis. Sie hüllt uns in einen Hauch von Urlaubsstimmung und frohlockt mit Einkaufsbummel, Thermenbesuch und Spaziergängen auf dem Vulkankegel des Mount Maunganui. Abends machen wir die Tür zu und die ganze Welt wartet hinter zwei Bullaugen.

Leicht ist die Welt, leicht ist das Leben. Wie ein Paragleiter, so leicht schweben wir durch die letzten Tage vor der Abreise.

Wir schweben höher, immer höher, bis der Tag der Abreise kommt. Ein letztes Gespräch mit Zuhause, wir winken den gelben Männern und das Lotsenboot wendet ab. Der Vulkankegel wird kleiner, eine letzte Insel am Horizont, und weg… Wir fahren nach hause. Noch 28 Tage…