Katherine

Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen über den sauber geschnittenen Rasen. Die weißen Straßenmarkierungen strahlen mit den Hausfassaden um die Wette. Sie gibt uns Hoffnung auf mehr: Mehr Kilometer, mehr Glück mit neuen Fahrern.

Schreie aus dem Park reißen uns aus der Idylle, doch niemand scheint sie ernst zu nehmen. Mit der Dämmerung tauchen die dunklen Schatten derjenigen auf, die man Ureinwohner nennen darf, aber bloß nicht die echten Australier. Man macht sich unbeliebt damit. Als wollten sie das perfekte Stadtbild durchbrechen, wandeln sie laut und besoffen durch die Gassen. Als Pommes aus einem fahrenden Auto in unsere Richtung fliegen, fragen wir uns: Sind auch wir hier vielleicht nicht erwünscht?

In diesem Fall lassen wir es für heute doch lieber sein mit dem Trampen. Auf der Suche nach einem geeigneten Zeltplatz gesellen sich zwei Frauen zu uns, die offensichtlich zweierlei sind: Erstens Aboriginals und zweitens schwer betrunken. Sie wollen uns helfen. Stolz erzählen sie von ihrem Robert, einem Deutschen. Er arbeite im Getränkemarkt für Hochprozentiges und er möge schwarze Leute. Ihr zahnloses Lächeln ist ehrlich. Als wir in ihrer Begleitung im ersten Backpacker-Hostel sehr grob abgewiesen werden, verstehen wir, wie hoch die Wogen der Verachtung schlagen. Bei unseren Freunden sollten wir bleiben, hier gäbe es keinen Platz für uns.

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2 Kommentare

  1. habemus papam franziscum. indigenae habent iustam vitam. als Nicht-Katholikin wünsche ich mir dennoch, dass er der „Papst der Armen und Unterdrückten“ wird.

  2. Georg Thomas GTR Revesz

    Ich dachte nur in Victoria und etwas in NSW sind die Rassisten

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