Es ist schwer zu sagen, was überwiegt. Ist es die Reue, das wohlig warme Hotelbett schon eine halbe Stunde nach dem Hineinlegen wieder verlassen zu haben, oder das Amüsement über den Grund dafür? Nach einer dreistündigen Fahrt durch die Nacht schieben wir uns um vier Uhr morgens zwischen hunderten am Straßenrand geparkten Oldtimer-Jeeps durch erwartungsvolle Menschenmassen und dröhnende Mopeds. Dass es immer stärker regnet, macht gar nichts – Im Vergleich zur tief abgasgeschwängerten Luft eine Lapalie. So richtig passt das alptraumhafte, was auf dem Weg zum Aussichtspunkt in unser noch schlafvernebeltes Bewusstsein dringt, nicht in das Bild der ruhigen Wandertour, das wir uns vom idyllischen Sonnenaufgang über dem Bromo-Vulkan ausgemalt hatten. Massen von Autos, Massen von Menschen, Massen von Mopeds – alle dicht gedrängt auf einer asphaltierten Straße. In geliehenen Jacken lassen wir das Schicksal über uns ergehen – Haben wir eine andere Wahl?
Doch kaum ist der erste Schock überwunden, kaum ist die Rolle als Ameise im Touristenstrom angenommen, kaum ist das angesichts der Umstände grotesk anmutende Gefasel unseres Führers über verantwortungsvollen Ökotourismus erloschen, bietet sich ein überwältigender Blick nach dem anderen. Der Vulkan und die ihn umgebende Landschaft sind so elementar wie… Es gibt keinen passenden Vergleich. Dieser Berg verschlägt einem schlicht und ergreifend die Sprache.
Echo