Mitten in Zentralasien, irgendwo in den Bergen zwischen Duschanbe und Khorog, wo uns so Vieles fremd und neu ist, holt mich ein kleiner Windhauch nach Hause, in die ferne Heimat.
Wir schwitzen gemütlich den Berg rauf, als ein feiner Duft meinen Geist plötzlich nach Griechenland schubst, in den seligen Familienurlaub. Der Geruch von in der Sonne trocknendem Thymian und staubiger Luft hüllt mich in eine wohlbekannte Wolke aus Erinnerungen. Ich fühle mich ganz dort, höre das Meer rauschen und die Zeit im Schatten vergehen.
Die Sonne brennt weiterhin auf uns herunter, aber kaum verlassen wir den Südhang, erscheinen die ersten blühenden Schneebälle, Jasmin- und Fliedersträucher am Wegesrand. Sofort bin ich zu Hause in unserem Garten. Das vertraute Gefühl, hier mit der Erde verbunden zu sein, breitet sich in mir aus.
Vertrockneter Pferdemist am Rand des Weges, vermischt mit aufgewühltem Sand, bringen mich in meine zweite Heimat, den Stall. Die Wolke trägt mich zu Rio, fast kann ich die Nase meines Pferdes fühlen, das Fell unter meiner Hand, da, wo es ganz weich ist.
Die tadschikischen Berge um mich fühlen sich jetzt vertraut an. Überall habe ich meine Kontakte zur bekannten Welt gefunden, ein Stück Zuhause in der fremden Welt.
herrlich!