Protzige Geländewagen erhalten einen tieferen Sinn, wenn man weiß, dass alleine in der Abgeschiedenheit von Wüste und Gebirge Freiheit herrscht. Kopftücher werden weggeworfen, Musik wird gemacht, Parties werden gefeiert, man kommt zusammen: So weit weg wie möglich von Zivilisation und befestigten Straßen, wo die Sittenpolizei patroulliert.
Selbst Hochzeitsfeiern werden regelmäßig aufgelöst, wenn Mann und Frau gemeinsam feiert. Traditionell gesinnte Iraner feiern getrennt. Das ist die einzige Möglichkeit für Frauen, sich legal aufzutakeln und gesehen zu werden. Ist man damit nicht einverstanden, verlegt man die Party an zwei Orte. Entweder in den geschützten Raum einer ausländischen Botschaft, also ein Territorium, wo die Polizei nicht eingreifen darf, oder in die Pampa. Für ersteres braucht man Kontakte, und starke Nerven – Nicht selten notiert sich die Tugend-Exekutive Nummernschilder und setzt die Gäste vor dem Eingang unter Druck. Auch Letzteres erfordert Gelassenheit, denn Gäste, die den versteckten Ort des Geschehens nicht finden, oder nach stundenlanger Suche genervt eintreffen, sind schlechte Gäste.
Gut, dass ihr doch nicht dort heiratet! Stellt euch vor, wir finden alle die Party nicht!
no place for me