Über die Freiheit

Das ganze Leben ist eine Frage von Prioritäten. Nicht genug Geld haben, um etwas zu tun, gibt es nicht, genauso wenig wie den Zustand, nicht genug Zeit für etwas zu haben. Es handelt sich lediglich um verkürzte Metaphern. „Dafür habe ich kein Geld“ bedeutet eigentlich: „Dafür möchte kein Geld ausgeben, weil ich dann für wichtigere Dinge nicht mehr genug Geld übrig habe“. Dasselbe gilt für die Zeit, nur anders herum: „Ich habe dafür keine Zeit“ bedeutet, dass ich meine Zeit schon für andere Dinge verbucht habe, die mir wichtiger sind.
Wenn man sich dessen bewusst ist, muss man nie mehr über Geld nachdenken. Man kann sich voll und ganz der eigenen Güterabwägung widmen: Was ist mir wichtiger?
So einfach ist das. wäre das. Erschwerend kommt etwas hinzu, was man mit dem harmlosen Begriff der Routine bezeichnet. Die Routine übernimmt ungefragt die Oberhand beim Abwägen von Prioritäten. Was letztes Mal so war, wird wieder so gemacht. Tag für Tag, Woche für Woche.
Was beim Geld die Fixkosten sind, ist bei der Zeit die Gewohnheit. Vom persönlichen Finanzbudget zieht man Miete und Strom ab, vom Zeitbudget Arbeit und Termine.
Nicht so bei Tagelöhnern, Obdachlosen und Reisenden. Hier gibt es keine Routine, die das Ruder an sich reißt.
Auch bei uns nicht. Wir haben ein paar Umstände, die uns erleichtern, wirklich über unsere Prioritäten nachzudenken. Darunter:

  • Ein weit gesteckter Zeithorizont für eine variable Route
  • Fixkosten geringer als 5% des Monatseinkommens
  • Durchschnittlich 0 Termine pro Woche

Wir verfügen also völlig eigenständig über unsere Budgets. Wir taktieren mit den Währungen Geld und Zeit, drehen an den Stellschrauben der eigenen Prioritäten und verlieren nie das Ziel aus den Augen: Glück und Inspiration. Wir sind autonome Herrscher über unser Leben. Wir können uns der zentralen Frage widmen: Was ist das gute Leben? Dieser Zustand lässt sich kaum treffender beschreiben als mit dem einfachen Begriff der Freiheit.
Kommen wir also zum Kern der Sache. Wenn ich Freiheit erwerbe, wie gehe ich damit um? Was ist das gute Leben?
Das Pauschalrezept kann der geneigte Leser in den unendlichen Weiten der Lebensratgeber suchen, hier verneinen wir dessen Existenz. Stattdessen ein paar gut gemeinte Ratschläge aus der gut gelaufenen Praxis:

  • Spar dir das Busticket
  • Halte lieber den Daumen raus
  • So gewinnst du Geld, das du in Restaurantbesuche stecken kannst
  • Und so gewinnst du Zeit zum Schreiben und Fotos bearbeiten am Netbook
  • Denn mit 40 im LKW über leichte Steigungen der Autobahn zu zuckeln, ist immer noch 10x schneller als zu Fuß gehen
  • Hältst du den Daumen raus, und jemand will dich mitnehmen, fahre nicht mit dem erstbesten mit
  • Sondern nur mit jemandem, dem du vertraust, denn so gewinnst du auch Freunde und Gelassenheit
  • Investiere die Gelassenheit in dein Leben
  • Spar dir das Hotelzimmer
  • Bau lieber dein Zelt auf
  • So gewinnst du Geld, das du in Bustickets stecken kannst
  • Und Geräusche der Natur
  • Bist du müde, und du baust dein Zelt auf, nimm nicht den erstbesten Platz
  • Sondern nur gute Plätze, denn so gewinnst du Erholung und Ruhe
  • Investiere die Ruhe in dein Leben
  • Spar dir das Daumenraushalten
  • Kauf dir lieber ein Busticket
  • So sparst du Frust an der lauten Straße und gewinnst Zeit
  • Nutze die Zeit um Musik zu hören oder an der Seite deines Partners Zuversicht zu gewinnen
  • Investiere die Zuversicht ins Daumenraushalten

2 Kommentare

  1. jan

    die 20 Gebote der Freiheit- im 21. Jahrhundert.

    • gisabuehner

      Da spricht der Vater!!
      1000 gute Wünsche von Nord nach Süd, alles Liebe und Gute der neuen Kleinfamilie.
      Haltet durch, irgendwann könnt auch ihr wieder ausschlafen.

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