Es pisst in Strömen. Mein Regenponcho fängt den ganzen Gegenwind Hamburgs auf. Ich fahre mit dem Fahrrad vom iranischen Konsulat in Harvestehude zum italienischen Restaurant nach Sankt Georg, immer am östlichen Alsterrand entlang. Auf dem Wasser bilden die gischtgepeitschten dunkelgrauen Wellen einen starken Kontrast zu den friedlich vor sich hin matschtenden bunten Silvestermüllhäufchen an Land.
Ich trete in die Pedale, verfluche mein Gegen-Segel-Poncho, komme ins Schwitzen, aber fast zum Stehen, und gerate ins Grübeln über das Durchhalten. Wer ist der krassere Durchhalter? Der Norddeutsche, der jedes Jahr diesen miesen „Winter“ übersteht, oder der Low-Budget-Globetrotter, der ihm heute Abend den Rücken kehrt?
Die kenn ich, die nasse Frau.
Die hats nicht immer leicht.
(Nur manchmal).