Olympic Champion

Dunkle Abgaswolken stiemen aus dem fetten Schornstein. Auch handtellergroße Rußflocken spuckt das Schiff aus, die wie schwere Papierschnipsel durch die Gegend flattern. Auf dem Boden des leeren Swimmingpools, auf den Plastikstühlen der Draußenbar, auf den Planen der LKW-Anhänger, an Deck und auf der Rampe – überall setzen sie sich ab. Flocke für Flocke wird der türkise Boden schwärzer. Die rustikale Befleckung passt nicht zum Inneren, zur pompösen Eleganz und großzügigen Weitläufigkeit der restlichen Fähre. Als alle kurzen Autos und langen LKWs vom Fahrzeugdeck verschlungen wurden und die Fähre den Hafen von Ancona verlässt, bemerken auch die Stewarts den Widerspruch des glänzenden Inneren zum dreckigen Äußeren und bilden mit einer Stuhlreihe eine improvisierte Sperre. Kein Passagier soll mit seinen Schuhen den Dreck auf den dicken Teppichen verteilen. Was genau vor sich geht, um die 30 Knoten Geschwindigkeit zu gewährleisten, versteckt man lieber hinter den Kulissen. Die Sperre aus Stühlen täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass wir uns die bequeme Bewältigung von 1000 Südost-Kilometern damit erkaufen, dass eine Menge dreckigen Schweröls in eine Menge dreckigen Rußes und Schwefeldioxids verwandelt werden, wobei dreckiges CO2 frei wird.

Dies außer acht gelassen, ist die Fahrt ein schönes Erlebnis. Das winterliche Italien lassen wir getrost hinter uns, denn die fest eingeplanten Gastgeber in Kalabrien können uns, versunken im Prüfungsstress, nicht bei sich aufnehmen. Kalimera Hellas!