Der Komet

Von Florenz nach Assisi nehmen wir den Zug. Der ist billig, und schenkt uns einen Tag. Im Januar wird es so früh dunkel, dass man sich spätestens mittags an die Autobahn stellen muss, um eine längere Strecke zu schaffen. Vom Tag bleibt nicht viel übrig, wenn man nach dem Aufstehen Rucksack packt, mit Öffis aus der Stadt fährt und ein paar Stunden den Daumen raushält. Trampen im Dunkeln geht nicht. Zugfahren schon.

Im Rauch des Olivenschnitts, der im ganzen Tal verbrannt wird, kämpfen wir uns durch die mild-stickige Nacht und schlagen hinter einem Haus das Nachtlager auf. Des Morgens öffnen wir die Augen, blicken auf einen Hügel und sind wie erschlagen, denn…

…wie ein Komet von seltener Schönheit liegt Assisi, die Hauptstadt eines neuen Christentums, hingestreckt über die westlichen Abhänge des Monte Subasio. Ihre Silhouette, von jenem unverwechselbaren, ins ziegelfarbene spielende Rosa, ist aus jeder Ecke des Tales von Spoleto wahrzunehmen.

(ASSISI – Illustrierter Reiseführer, Adriano Cioci, Litovald Verlag)

8 Kommentare

  1. Romi

    wie schön!!
    nur das ins ziegelfarbene spielende rosa habe ich noch nicht gefunden.

  2. Gisa

    Mein Gott dass noch Platz für den Illustrierten Reiseführer im Rucksack war, hätte ich nicht gedacht.

  3. Nicht im Rucksack. In der Provianttüte.

  4. Gisa

    Oh Gott ich dachte da hättet ihr was zu Essen drin.
    Aber Bildung ist evtl. wichtiger?

  5. Naja wenn die täglichen 15,- pro Kopf weg sind, weil man schon 6,- für den Führer und 11,- für das Bahnticket ausgegeben hat, dann muss man halt Papier essen. Vorspeise: Italienische Gothik. Hauptgang: Das Sonnengebet von Franziskus. Nachtisch: „Was Sie sonst noch in dieser Reihe kaufen können“.

  6. karin

    kometenhaft die reise des jungen pilgers moritz von bühnen, um zu sehen den monte sugo basilco, die schöne sissiclari in ihrem glanz der aufgehenden sonne zu führen in ihr neues heim- ein aldizelt.

  7. gisa

    Aber wenn der Führer verspeist ist, dann könnt ihr ja nix mehr nachlesen!
    Hungrig und dumm, das ist aber total blöd.

  8. gisa

    Karin, hattest du dir als Domizil für deine Tochter nicht doch eher ein Schloß gewünscht?

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