Ist es die Nebensaison? Oder die griechische Krise? Oder gar der Grund für die griechische Krise? Allerorts stehen sie herum, liegen rastlos auf Aufgabenlauer, starren auf leere Tische, patroullieren durch leere Gänge, warten auf nicht vorhandene Kunden, trippeln im Takt der Sirtakis-Fahrstuhlmusik -Variationen von einem Bein aufs andere. Die versprenkelten Gruppen von laut konversierenden, Eiskaffee und Ouzo schlürfenden griechischen LKW-Fahrern gehen unter im Überfluss aus goldenen Amaturen auf dicken Teppichen und großen Fenstern in noch größeren Spiegeln. Egal, was man betritt – Das Self-Service-Restaurant, die Dionysos-Bar, die Rezeption, die Panoramabar – überall erwischt man Gruppen von Stewarts, die sich verlegen die Uniform zurechtrücken. Ein explosiver Cocktail aus spätjungendlichem Überschwang, angestautem mediterranen Testosteron, guter Kameradschaft und unendlicher Langeweile entlädt sich in den freundschaftlichen Kabbeleien, deren menschliches Antlitz der gebotenen dienstlichen Zurückhaltung so sehr widerspricht, dass die Stewarts in betont unauffälligen, dezent reumütigen Gesten erstarren, kaum dass man als Gast, als Chef oder als Wolfgang Schäuble den Raum betritt. Endlos viel Personal für unglaublich wenige Passagiere, hier in der Adria, auf der ANEK-Fähre vom italienischen Ancona ins griechische Patras.
Griechische Kultur im Wandel. Aus Herkules wird Sysiphos. Aus Königen werden Bettler. Dass du mit Schäuble verwechselt wurdest, als Clara dich, im Einkaufswagen lungernd, aus dem Duty-Free schob, find ich wirklich witzig.
Hahaha, was finde ich besser?
Die wunderbare Zustandsbeschreibung der Uniformierten (großartig) oder den köstlichen Kommentar (zum Schreien komisch)!!!
Hife, kann mich gar nicht entscheiden.
Die Reling (jetzt weiß ich’s, o.k., nur 1 e) ist auch ohne Clara traumhaft schön.
Aber mit noch schöner!